Die Besucher*innen, darunter zahlreiche Kinder staunten nicht schlecht als sie das erste Mal die beeindruckende Kulisse der Oper "Königskinder" aus nächster Nähe sahen. Ein von "Kunstschnee" bedeckter Boden, Bäume aus echtem Holz und ein Wohnwagenwrack in winterlicher Szene stellten einen krassen Gegensatz zur Junihitze vor der Tür dar. Gleich darunter, im hochgefahrenen Orchestergraben, hat unsere Kostümmanufaktur und unsere technische Abteilung ihre schönsten Anfertigungen für Interessierte ausgestellt. Die Chance, solch detailreiche Kostüme, Perücken und Kulissen zu sehen, nutzen viele der Besucher*innen von der ersten Minute an. Unsere Mitarbeiter*innen standen ihnen für alle Fragen offen.
Die 45-minütigen Führungen, die halbstündlich stattfanden, waren ebenfalls sehr gut besucht: Hier konnten Interessierte nicht nur die Bühne samt Kulisse betrachten, sondern auch einen Blick in die technischen und administativen Abteilungen unseres Festspielhauses geworfen werden. Live dabei: Regisseurin Brigitte Fassbaender öffnete spontan von sich aus das Passionsspielhaus, in dem gerade die Proben zu Richard Wagners "Siegfried" und "Götterdämmerung" stattfinden. Interessierte konnten Fassbaenders Team somit über die Schultern schauen und am Nachmittag an einer organisierten Führung im Passionsspielhaus teilnehmen.
Besonderes Augenmerk lag auf unseren kleinen Gäste: im kleinen Saal wurde zeitgleich mit den Führungen unten auch die Bastelstube eröffnet. Dazwischen gab es einen kleinen Dirigier-Workshop und eine spaßvolle Vorstellung der wichtigsten Instrumente eines Orchesters.
Der Orchesterprobesaal, der normalerweise für Zuschauer*innen nicht zugänglich ist, verwandelte sich zu einer kleine Bühne, auf der drei unserer besten Sängerinnen in Klavierbegleitung anspruchsvolle Arien interpretierten. Und das mit tosendem Applaus.
Für technisch Interessierte wurde die Fertigungshalle geöffnet. Hier konnten die Arbeitsschritte zum Bau der verschiedenen Bühnenbilder beobachtet werden, was ebenso regen Zuspruch fand. Eine weitere Besonderheit: Die komplette Fertigungshalle wurde von einer Fotostrecke umringt, die die einzelnen Schritte vom Bau des Festspielhauses von 2010 bis 2012 dokumentierte.
Als krönender Abschluss gaben einige unserer Orchestermusiker*innen ein ca. 20-Minütiges Konzert auf der großen Bühne im Festspielhaus. Ca. 350 Besucher*innen, die bis zum späten Nachmittag geblieben sind, konnten sich somit bereits auf die Sommerfestspiele 2023 einstimmen. Großer Applaus wurde danach nicht nur den Musikern, sondern auch dem kompletten Team der Tiroler Festspiele Erl gewidmet.